RisKa - Risikostratifizierung in der Kardiologie mittels KI

Entwicklung eines „Clinical Decision Support System“, das Muster in EKG-Aufnahmen mittels KI analysiert und frühzeitig Herz-Kreislauferkrankungen erkennt und diagnostiziert.

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Projektdetails

Vielfach führen Erkrankungen des Herzens besonders in frühen Stadien zunächst zu subtilen, unspezifischen Veränderungen im EKG, die schwer erkennbar sind und nur von spezialisierten KardiologInnen sicher identifiziert werden können. Darüber hinaus bedarf es für sichere Diagnosen als Grundlage für eine mögliche Behandlung häufig noch weiterer Untersuchungen. Neben dem hoch spezialisierten Expertenwissen wird also gegenwärtig häufig kostenintensive weiterführende Diagnostik notwendig, um Veränderungen im Herzmuskel sicher zu erkennen. Das RisKa System liefert mithilfe von KI auf Basis der Informationen des EKGs Zusatzinformationen zur Diagnoseunterstützung. Das KI-System erkennt selbst komplexe Muster, wie sie bspw. bei Vernarbungen des Herzmuskels auftreten. Damit können aufwändige Zusatzdiagnostik reduziert, knappe Ressourcen geschont sowie invasive Untersuchungen vermieden werden. Ziel von RisKa ist die Entwicklung eines klinischen Entscheidungsunterstützungssystems, das automatisiert mit Hilfe der KI Muster in Elektrokardiogramm-Aufnahmen präzise und kostengünstig erkennen und die gewonnene Information den AnwenderInnen zur Verfügung stellen kann.

Das entwickelte System kann von niedergelassenen ÄrztInnen für die individualisierte Risikoerkennung in Screening-Verfahren zur frühzeitigen Erkennung und Diagnose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen genutzt werden. Mit RisKa kann eine personalisierte Risikostratifizierung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit großer Reichweite etabliert werden. Niedergelassene MedizinerInnen können diese in ambulante Regeltermine und Check-up-Untersuchungen integrieren. Eine fachärztliche kardiologische Vorstellung, oft mit weiter Anfahrt verbunden, wird dann erst bei begründetem Verdacht notwendig. Durch die Nutzung von RisKa steht spezifische kardiologische Expertise nicht mehr nur zentral zur Verfügung, sondern auch dezentral beispielsweise in der hausärztlichen Praxis, was unmittelbar zu einer Verbesserung der PatientInnenversorgung und des Gesundheitswesens beiträgt.

Das interdisziplinäre RisKa-Projektkonsortium besteht aus den Forschungsgruppen des Wirtschaftsinformatikers und Gründungsmitglieds des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (KI) Prof. Dr. Michael Guckert (Technische Hochschule Mittelhessen) und des Kardiologen Prof. Dr. Till Keller (Justus-Liebig-Universität Gießen). In langjähriger, interdisziplinärer Zusammenarbeit der Arbeitsgruppen wurden erfolgreiche KI-Modelle für die vielfältige Auswertung von medizinischen Daten und insbesondere EKG-Zeitreihen entwickelt, wissenschaftlich genutzt und international publiziert. Hieraus entstand die Idee, diese Modelle MedizinerInnen in einem geeigneten, für die praktische Anwendung in Klinik und Praxis optimierten Gesamtsystem zur Verfügung zu stellen. Damit war der Plan für RisKa geboren.

Showroom

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Einsatz von KI in der Kardiologie (rheinmaintv ImBlick vom 13.12.2023)

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland, noch vor Krebserkrankungen. Umso wichtiger also das Krankheitsbild früh zu erkennen, um die beste Behandlung zu gewährleisten. Oft führt der erste Weg zum Hausarzt, der aber nicht auf solche Fälle spezialisiert ist. Auf einen Termin beim Kardiologen muss dann oft lang gewartet werden. Deshalb wird in Hessen ein System entwickelt, das mit Künstlicher Intelligenz die Diagnose erleichtern soll.

Erstausstrahlung: 13.12.23

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Serie KI (3) – Einsatz in der Medizin (hessenschau vom 12.10.2023)

Künstliche Intelligenz durchdringt alle Lebensbereiche in Rekordgeschwindigkeit. Auf kaum einem Gebiet wird dabei so viel geforscht und entwickelt wie in der Medizin. Dort kann KI nicht nur Zeit sparen, sondern auch bessere Diagnosen stellen.

Veröffentlicht am 12.10.23 um 20:52 Uhr

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SIGNed explanations: Unveiling relevant features by reducing bias

Der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) geht mit einem wachsenden Bedarf an Methoden zur Erklärung der Entscheidungen von KI-Modellen einher. SIGN ist eine universell einsetzbare Methode zur Erklärung von KI-Modellen, welche nachweislich bessere Ergebnisse liefert als bestehende Erklärungsmethoden.

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Gefördert durch

  • Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation
  • digitales.hessen DISTR@L
Digitale Technologie
Analytische InformationssystemeKünstliche Intelligenz (KI / AI)
Anwendungsbereich
E-Health
Eingesetzte digitale Verfahren, Technik, Software und Methoden
Deep LearningMachine LearningDigital HealthPersonalised MedicineClinical Decision Support SystemsPrecision Medicine
Landkreis, kreisfreie Stadt
Wetteraukreis
Förderprogramm
Distr@l - Validierung (FL 4A)
Fördersumme
736.682,00 €
Förderzeitraum
1. Mai. 2022 - 30. Apr. 2024
Status
abgeschlossen

Antragsteller

KITE - Kompetenzzentrum für Informationstechnologie

Wilhelm-Leuschner-Str. 13
61169 Friedberg

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Verbundpartner

Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU)

Ludwigstraße 23
35390 Gießen

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Technische Hochschule Mittelhessen (THM)

Wilhelm-Leuschner-Str. 13
61169 Friedberg

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Ansprechpartner

Prof. Dr. rer. nat. Michael Guckert

Technische Hochschule Mittelhessen (THM)

Wilhelm-Leuschner-Str. 13
61169 Friedberg

+49 (0) 6031-604452
michael.guckert@mnd.thm.de

Prof. Dr. med. Till Keller

Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU)

Benekestraße 2-8
61231 Bad Nauheim

till.keller@med.uni-giessen.de