Elektrische Bus- & Lkw-Flotten Laden Optimal dank StoLaNKI

Die Verkehrs- und Energiewende sind generationenübergreifende Projekte mit tiefgreifenden Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Besonders die Stromwirtschaft muss sich verändern: Netze, die für zentrale Erzeugung gebaut wurden, stoßen mit dezentraler, volatiler Einspeisung und dem neuen Verbrauch durch E-Mobilität an Grenzen. Ein Teil der Lösung ist die Flexibilisierung des Verbrauchs und das Zwischenspeichern von Energie.

StoLaNKI legt die digitale Grundlage für elektrifizierte Bus- und Lkw-Flotten, damit deren Ladevorgänge hinsichtlich Flexibilisierung optimiert werden. Bestehende Softwaresysteme werden gekoppelt, wodurch Ladevorgänge gezielt gesteuert werden können. Das Ladeverhalten passt sich an Netzsignale wie Verbrauch, Frequenz oder Engpässe an. Über bestehende und zukünftige Anreizsysteme können Betreiber für netzdienliches Verhalten vergütet werden.

So wird Elektromobilität wirtschaftlicher, die Integration erneuerbarer Energien erleichtert – und ein echter Beitrag zur klimafreundlichen Gesellschaft geleistet.

Die entstehende Software ist modular aufgebaut und kann bei Flottenbetreibern in unterschiedlichen Einsatzbereichen verwendet werden. Im Fokus stehen Bus-, Lkw- und Transporter-Flotten. Die Entwicklung orientiert sich an den Vorgaben des Verbands Deutscher Verkehrsverbünde, die die Abläufe auf Betriebshöfen beschreiben. Über den Ladestandard OCPP werden die Ladestationen angesteuert und die Fahrzeuge flexibel geladen – zukünftig dank Bidirektionalität (OCPP 2.1 / ISO 15118‑20) sogar entladen.

Gleichzeitig ermöglicht die Software, kurzfristig auf Signale des Strommarktes zu reagieren – ein hoher Mehrwert für Akteure des Energiesystems wie Aggregatoren, Netzbetreiber und Erzeuger. Dafür werden sichere Schnittstellen entwickelt, die modernsten Cybersecurity-Anforderungen gerecht werden.

Projektinitiator Dr.-Ing. Benjamin Blat Belmonte forschte im Rahmen seiner Dissertation am Institut für Mechatronische Systeme (TU Darmstadt) zur energetischen Optimierung des E-Busdepots der HEAG mobilo. Im Reallabor DELTA wurde simuliert, wie sich Ladeprozesse ökonomisch und ökologisch aggregiert steuern und am Strommarkt optimieren lassen – auf Basis realer Umlauf-, Netz- und Preisdaten. Ein fünfköpfiges IMS-Team entwickelt Datenschnittstellen, Optimierungsalgorithmen und bereitet dank erklärender KI-Agenten die Einbindung des Personals vor. Unterstützt wird das Projekt durch HEAG mobilo, Entega AG sowie weitere potenzielle Partner aus dem ÖPNV- und Logistikbereich.