KI-gestützte Qualitätssicherung in der Farben/Lackindustrie
Entwicklung eines Assistenzsystems zur Optimierung von Qualitätssicherungsprozessen in der Farben & Lackindustrie mit dem Ziel den Prüfaufwand zu reduzieren und die Nacharbeitsquote zu senken.
Letzte Aktualisierung:
Projektdetails
Ein branchenweites Problem für Farben- und Lackhersteller stellt die überdurchschnittlich hohe Nacharbeitsquote dar. Farben entstehen, indem geeignete Rohstoffe vermengt, homogenisiert und dispergiert werden. Die an das Produkt gestellten Qualitätsansprüche (Farbgebung, Viskosität, Umweltverträglichkeit, etc.) sind hoch. Entsprechend niedrig sind die tolerierbaren Abweichungen im Endprodukt. Wie Statistiken unseres Industriepartners zeigen, sind 31% der Produktionsaufträge von Nacharbeiten betroffen. Hausinterne Farblabore sind dafür zuständig, die Qualität aller angesetzten Mischungen zu prüfen und im Falle von Qualitätsabweichungen Handlungsempfehlungen für die Produktion auszuarbeiten. Diese Arbeit erfordert umfangreiche fachliche Kompetenz und viel Erfahrung. Wir planen die Entwicklung eines selbstlernenden Assistenten. Er soll mit bereits vorhandenen Produktionsdaten aus der Vergangenheit „gespeist“ und möglichst viele Muster bzw. Zusammenhänge zwischen Handlungsempfehlungen und einem erfolgreichen bzw. nicht erfolgreichen Ergebnis erlernen. Auf diese Weise streben wir eine Reduzierung der Nacharbeitsquote an, die sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen und deren Wettbewerbsfähigkeit auswirkt.
Ziel unseres Vorhabens ist es, die Anzahl der erforderlichen Laborprüfungen zu minimieren und den vereinbarten Farbton sowie alle relevanten Eigenschaften mit möglichst wenigen Korrekturdurchläufen zu erreichen.
In einem ersten Schritt führt der Assistent für jede hergestellte Mischung eine Risikoabschätzung durch und bewertet, ob eine Laborprüfung notwendig ist. Bei Mischungen mit geringer Fehlerwahrscheinlichkeit kann auf die Laborprüfung ganz oder teilweise verzichtet werden.
Um nacharbeitsbedürftige Mischungen gezielt und effizient korrigieren zu können, unterstützt der Assistent den Koloristen, indem er die Erfolgsaussichten geplanter Maßnahmen im Voraus einschätzt und – basierend auf vergleichbaren Fällen aus der Vergangenheit – geeignete Vorschläge für mögliche Korrekturmaßnahmen unterbreitet
Die superus Datenmanagement GmbH wurde 2011 mit Sitz in Burgwald gegründet und beschäftigt sich seither mit der Entwicklung und dem Vertrieb von produktionsnahen Datenerfassungssystemen sowie der Erbringung von informationstechnischen Dienstleistungen für die Industrie. Als Kooperationspartner beteiligen sich der hessische Farbenhersteller G.E. HABICH'S SÖHNE GmbH & Co. KG und ein Team der technischen Hochschule Mittelhessen um Prof. Dr. Schwarz an dem Projekt.
Gefördert durch
- Digitale Technologie
Analytische Informationssysteme Applikation Künstliche Intelligenz (KI / AI)
- Einsatzbereich
Industrie 4.0 Smart Factory
- Eingesetzte digitale Verfahren, Technik, Software und Methoden
Neuronale Netze Big Data Analysis Produktionsdatenerfassung
- Landkreis, kreisfreie Stadt
Waldeck-Frankenberg
- Förderprogramm
- Distr@l - Digitale Produktinnovationen (FL 2A)
- Fördersumme
- 497.747,00 €
- Förderzeitraum
- 1. Jan. 2026 - 31. Dez. 2028
- Status
- in Planung
Antragsteller
superus Datenmanagement GmbH
Ederweg 1
35099 Burgwald
Verbundpartner
G.E. HABICH'S SÖHNE GmbH & Co. KG
Burgstraße 3
34359 Reinhardshagen
Technische Hochschule Mittelhessen
Wiesenstraße 14
35390 Gießen
