DiGA-App

Mittels einer App für Patienten soll die in Schüben verlaufende Erkrankung dokumentiert und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz individuelle Profile erstellt um die Versorgung zu verbessern.

Projektdetails

Digitale Gesundheitsanwendungen spielen eine zunehmend große Rolle bei der Erkennung und Behandlung von Krankheiten sowie der ganzheitlichen Versorgung von Patienten. Ansprechend und intuitiv gestaltete Mobile Apps ermöglichen es Patienten, jederzeit und unkompliziert auf die eigenen Gesundheitsdaten sowie stets aktuelle und individuell für ihren Gesundheitszustand relevante Informationen und Inhalte zuzugreifen. Somit unterstützen sie eine selbstbestimmte und gesundheitsförderliche Lebensführung. In der hier vorliegenden DiGA erhalten Patienten auf Basis einer standardisierten Abfrage ihrer Krankheitsparameter ein individualisiertes Profil inklusive einer Einordnung ihrer Krankheitssituation (bspw. Phänotyp oder Schweregradeinstufung) relativ zum restlichen Patientenkollektiv. Hier ist die DiGA als selbstlernendes System programmiert. Die personalisierten Informationen sind wissenschaftlich aufgearbeitet und werden zukünftig regelmäßig dem aktuellen Stand der Forschung angepasst. Das individualisierte Profil wird ergänzt durch eine Sektion mit weiteren edukativen Texten und Videos, die sich dem alltäglichen Umgang mit der Erkrankung und deren Risikofaktoren widmen. Auch die Aufarbeitung der Interventionen der jeweils geltenden Leitlinien in patientenverständlicher Sprache wird wertschöpfender Bestandteil der DiGA sein. Zusätzlich bietet die DiGA die Möglichkeit zur Dokumentation der Gesundheits- bzw. Krankheitsgeschichte sowie des Symptomverlaufs. So entsteht eine Fallakte, die ärztliche Konsultation auf eine breite Informationsbasis stellt und Therapieentscheidungen verständlich macht sowie die Therapieadhärenz steigert.

Circa 800.000 Menschen in Deutschland sind von Akne inversa betroffen. Ein regelmäßiger ärztlicher Kontakt sowie die Dokumentation des Krankheitsgeschehens und dessen Entwicklung sind derzeit für den Großteil der Betroffenen aufgrund zeitlicher und geographischer Restriktionen nicht verfügbar, obwohl sie nötig sind, um optimal therapeutisch agieren zu können. Im Rahmen des Projekts wird daher eine DiGA („App auf Rezept“) für Akne inversa entwickelt, die sowohl personalisierte Information zur chronischen Erkrankung enthält als auch Hilfestellungen im täglichen Umgang mit dieser bietet. So erhält nicht nur der Patient den Mehrwert des Selfmanagements, sondern versetzt auch den behandelnden Arzt in die Lage, seine Therapieentscheidung auf einer fundierten Informationsbasis zu treffen. Ziel des Vorhabens die Entwicklung und Zulassung einer App als DiGA (digitale Gesundheitsanwendung, Medizinprodukt der Klasse I).

Das Projekt Digitale Gesundheitsanwendung für Akne inversa ist ein Projekt der LENICURA GmbH, einem Medizinprodukteentwickler und Hersteller aus Wiesbaden. Die Vision ist es, die lebensbestimmende, chronische Hauterkrankung Akne inversa (Hidradenitis suppurativa), die sich durch eitrige Entzündungen, Abszesse und Fisteln in Hautfalten äußert, zu einer den Alltag kaum beeinträchtigenden, managebaren Erkrankung zu transformieren. Dies tut LENICURA bereits durch die LAight-Therapie, eine ambulant anwendbare, schonende Dauertherapie sowie durch ein großes Forschungsengagement. Zusammen mit einem Expertengremium werden im Distr@l-Projekt nun die neusten Erkenntnisse zum Umgang mit der Erkrankung in eine Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA, "App auf Rezept") überführt. Das Projekt fördert die Gesundheitskompetenz und befähigt Betroffene, sich informiert und partizipativ in die Behandlung einzubringen.

Stimmen zum Projekt

Mit der DiGA können wir einen weiteren Schritt zur idealen Akne-inversa-Betreuung gehen. Basis ist eine von Experten entwickelte Krankheitsdatenerhebung. Durch multivariate Analyseverfahren werden relevante Einflussfaktoren bestimmt und daraus Profilalgorithmen abgeleitet. Anhand dieser Algorithmen erhält jeder Patient ein individuelles Profil."

Dr. Katharina Hennig Geschäftsführerin LENICURA GmbH

LENICURA hat durch seine Erfahrungen in der Behandlung von Akne inversa-Patienten umfangreiche Erfahrungen und gute Kontakte zu den Betroffenen. Mit der App kann sich dieses noch junge Unternehmen ein weiteres Standbein schaffen, was wir als Hessische Landesregierung sehr gerne unterstützen.

Prof. Dr. Kristina Sinemus Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung

Gefördert durch

  • Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation
  • digitales.hessen DISTR@L
Digitale Technologie
Cloud ComputingKünstliche Intelligenz (KI / AI)Web-Plattform
Anwendungsbereich
E-Health
Eingesetzte digitale Verfahren, Technik, Software und Methoden
Mobile-Appselbstlernendes Systemsyntaktische und semantische Interoperabilitätelektronische PatientenakteMIOFHIRvesta
Landkreis, kreisfreie Stadt
Wiesbaden
Förderprogramm
Distr@l - Wachstumsphase (FL 4B)
Fördersumme
160.000,00 €
Förderzeitraum
4. Jan. 2021 - 3. Jan. 2023
Status
abgeschlossen

Antragsteller

LENICURA GmbH

Dwight-D.-Eisenhower-Straße 9
65197 Wiesbaden

zur Website

Ansprechpartner

Dr. Katharina Hennig

LENICURA GmbH

Dwight-D.-Eisenhower-Str. 9
65197 Wiesbaden

hennig@lenicura.de