Digitale Bohrdatenbank mit KI-Funktionen

Entwerfen und Bewertung erster Konzepte für die Herstellung einer spezifischen Datenbankanwendung für die Bohrdaten und den Einsatz von KI-Funktionen zur Bearbeitung der gesammelten Bohrdaten

© ANGER 2024

Projektdetails

Die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit eines Bohrunternehmens setzt voraus, maschinell hergestellte Bohrungen in möglichst kurzer Zeit unter der Einhaltung sehr hoher Qualitätsstandards abteufen zu können. Dafür sollen zukünftig Möglichkeiten der digitalen Transformation genutzt werden.
Bei der Herstellung von Bohrungen fallen große Datenmengen an. Aufgrund der Komplexität der Daten lassen sich diese aktuell nur mit extremen Aufwand für spätere Projekte verwenden. Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie soll ein Gesamtkonzept erarbeitet und hinsichtlich der technischen, finanziellen und rechtlichen Umsetzbarkeit untersucht werden. Dafür sollen die Wege aufgezeigt werden, wie Bohrdaten möglichst einfach und digital weiterverarbeitet werden können. Die Entwicklung einer digitalen Bohrdatenbank und der Einsatz von spezifischen Künstlichen Intelligenzfunktionen erfordern dafür eine aufeinander abgestimmte konsequente Digitalisierung auf den Bohranlagen und dem Hauptsitz des Unternehmens in Hessisch-Lichtenau. Die Methoden der künstlichen Intelligenz sollen zukünftig die zu beherrschenden Datenmengen der Bohrungen auswerten und Empfehlungen für aktuelle/spätere Bohrsituationen ableiten. Dies alles mit dem Ziel, Bohrkosten zukünftig zu senken.

Das neuartig zu erschaffende Dokumentations- und Auswertungssystem für Bohrdaten, wird für zukünftige Planungen von Flach- und Tiefbohrungen und während deren Herstellung für Fachingenieure der Bohrindustrie, Geologen und Bohrpersonal von großer Bedeutung sein. Die durch das System dokumentierten und aufgearbeiteten Daten bereits hergestellter Bohrungen, beschleunigen die Bewertungen und Planungen für sämtliche Bohrbereiche (wie zum Beispiel: Brunnen zur Förderung von Wasser, Bohrungen für bergbaulich Nutzungen, Bohrungen für die Erkundung von Endlagerstandorte, Geothermiebohrungen etc.). Die Optimierungen des Bohrregimes und der optimierte Einsatz der Bohrtechnik- und Technologie auf der Grundlage einer digitalen datenbasierten Planung zur Kostenminimierung und die Vermeidung von möglichen Komplikationen im Bohrprozess werden die herausragenden Anwendungen des neunen Systems im Bohrmarkt sein.

Für die Erstellung der Machbarkeitsstudie sind sowohl umfangreiche bohrtechnische Erfahrungen als auch detaillierte IT-Kenntnisse sowie organisatorische Kompetenzen im Bereich der Planung von Bohreinsätzen erforderlich. Aufgrund der langen Tradition und Erfahrungen in bohrtechnischen Fragen und in der Organisation von komplexen Bohrprojekten sind die erforderlichen Kompetenzen im eigenen Unternehmen, H. Anger’s Söhne, bereits vorhanden. Sie bilden eine wesentliche Grundlage für die geplante Neuentwicklung. Zudem wurde in den letzten Jahren auch die IT-Kompetenz innerhalb des Hauses massiv erhöht, um sich den neuen Herausforderungen stellen zu können. Beispielsweise werden bereit SQL-Datenbanksysteme für buchhalterische Daten von der IT-Abteilung vorgehalten.

Showroom

In der Machbarkeitsstudie sollte untersucht werden, ob mit digitalen Methoden Hilfsmittel für das Bohrpersonal und das Management bereitgestellt werden können, um Bohrprozesse effektiver zu gestalten. Untersucht wurde, ob und wie ein Datenpool für statistische Verfahren und unter Einsatz von KI nutzbare Ergebnisse zur Planung und Durchführung zukünftiger Bohrarbeiten liefern kann.
Eine Zentrale Bohrdatenbank ZDB wurde erstellt und exemplarisch getestet, um aktuelle Bohrdaten zusammentragen und für spätere Auswertungen zur Verfügung zu stellen und die Möglichkeit geschaffen, vorhandene Alt-Daten im EXCEL-Format aus Tagesberichten automatisch auslesen und in das aktuelle ZDB-System aufnehmen zu können. Fragestellungen für die angestrebte Auswertung mittels KI waren: >welche Daten sollten erfasst werden, >was sind erforderliche, was entbehrliche Daten, >welche Datendichte und zeitliche Taktung ist erforderlich?
Eine wirtschaftliche Betrachtung wurde im Projekt nicht durchgeführt. Die Nutzung von KI scheint jedoch möglich, um Vorhersagen für den Bohrprozess zu treffen, wenn hierfür auch ein umfangreicher Datenpool erstellt werden muss und auch kulturell-soziale Aspekte bei der fortlaufenden Datenerfassung berücksichtigt werden müssen.
ANGER hält die Weiterverfolgung des Ziels dieser Digitalisierung für wirtschaftlich lohnenswert und technologisch erforderlich.

Weitere Informationen

Gefördert durch

  • Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation
  • digitales.hessen DISTR@L
Digitale Technologie
ApplikationKünstliche Intelligenz (KI / AI)
Anwendungsbereich
Arbeit 4.0
Eingesetzte digitale Verfahren, Technik, Software und Methoden
SQLPython
Landkreis, kreisfreie Stadt
Werra-Meißner-Kreis
Förderprogramm
Distr@l - Machbarkeitsstudien (FL 1)
Fördersumme
100.000,00 €
Förderzeitraum
1. Jul. 2022 - 30. Jun. 2023
Status
abgeschlossen

Antragsteller

H. Anger’s Söhne Bohr- und Brunnenbaugesellschaft mbH

Gutenbergstrasse 33
37235 Hessisch Lichtenau

zur Website

Ansprechpartner

Herr Mario Hering

H. Anger’s Söhne Bohr- und Brunnenbaugesellschaft mbH

Gutenbergstrasse 33
37235 Hessisch Lichtenau

05602 9330-18
MHering@angers-soehne.de