Festigkeitsnachweis von Schweißnähten

Entwicklung einer vollautomatisierten, richtlinienkonformen und prüffähigen Software zur Bewertung des Festigungsnachweises von Schweißnähten auf Basis von Finite-Elementen-Analysen.

© ihf Ingenieurgesellschaft mbH

Projektdetails

Schweißnähte sind eines der wichtigsten und gleichzeitig versagenskritischen Verbindungsmittel in der Technik. Der Nachweis von Schweißnähten erfolgt nach verschiedensten Regelwerken und stellt auch in der simulationsgetriebenen Produktentwicklung eine Herausforderung dar. Ziel des Projektes ist es, einen Softwareprototyp zu entwickeln, mit dem der Nachweis der Festigkeit von Schweißnähten sowohl für Stahl- und Aluminiumwerkstoffe automatisiert und konform zu den Richtlinien IIW, FKM und Eurocode 3 und 9 entsprechend dem Strukturspannungskonzept für Schalen- und Volumenmodelle und dem Kerbspannungskonzept für Volumenmodelle möglich ist. Um die Automatisierungspotentiale zu erschließen, sind insbesondere bei der automatisierten Erkennung der lokalen Nahtsituation, auch an beliebig geformten Bauteilen, Innovationen erforderlich. Der Projektpartner TU Darmstadt führt theoretische und experimentelle Arbeiten zur Auslegung von Steckschweißverbindungen durch. Zudem untersuchen sie die Anwendbarkeit der Struktur- und Kerbspannungskonzepte für weitere Nachweissituationen, die aktuell in den Richtlinien nicht berücksichtigt sind. Hier liegen die Schwerpunkte auf dem Schweißnahtende und der Nahtwurzel, die in der Praxis immer wieder Fragen aufwerfen. Die hier gewonnen Erkenntnisse werden durch ihf in der Software implementiert und somit in die industrielle Anwendung übertragen.

Als Zielbranchen sind primär der Maschinenbau, der Anlagenbau, der Stahlbau sowie der Offshore- und Energiebereich angedacht. Es geht darum dieser Industrie eine vollautomatisierte, richtlinienkonforme und damit prüffähige Software anzubieten, die entsprechend der FKM-Richtlinie, Eurocode und IIW-Richtlinie einen Schweißnahtnachweis auf Basis von Finite-Elemente-Analysen durchführt. Die neuentwickelte Software soll dabei Schnittstellen zu allen marktgängigen Finite-Elemente-Systemen bieten. Die Vorteile gegenüber dem Stand der Technik bestehen in einer erheblichen Beschleunigung des normativen Nachweisvorgangs und höherer Sicherheit durch eine erhöhte Nachweisdichte. Mit den Beiträgen der wissenschaftlichen Partner IFSW und SAM soll zudem die Anwendbarkeit der Nachweiskonzepte auf Steckschweißverbindungen und Schweißnahtenden erweitert werden.

Neben dem Konsortialführer ihf Ingenieurgesellschaft mbH sind die Projektpartner die TU Darmstadt mit dem Institut für Stahlbau & Werkstoffmechanik, Fachgebiet Werkstoffmechanik (IFSW) und das Fachgebiet Systemzuverlässigkeit, Adaptronik und Maschinenakustik (SAM). ihf bietet seit über 25 Jahren Dienstleistungen im Bereich der virtuellen Produktsimulation und der Softwareerstellung für Kunden aus dem Anlagen- und Maschinenbau, der Automobil-, Zuliefer-, Konsumgüter- und chemischen Industrie an. IFSW hat im letzten Jahrzehnt wesentliche Beiträge zur Lebensdauerberechnung von metallischen Strukturen geleistet. SAM entwickelt und optimiert in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut LBF seit vielen Jahren in öffentlich geförderten Forschungsvorhaben Bemessungskonzepte. Die Projektleitung (ihf) entwickelt den Prototypen der Software. Die beiden Partner werden Nachweiskonzepte für in der Praxis interessante Schweißnahtsituationen untersuchen und auf eine solide Basis stellen.

Showroom

Die neu entstandene Software "AutoWeld" bietet nun folgende Vorteile:
- Automatisierter Nachweis für alle Knoten an der Naht
- Richtlinien: FKM, IIW, Eurocode
- Schnittstelle Ansys, Abaqus, HyperWorks
- Struktur- oder Kerbspannungskonzept
- Schalen und Volumenmodelle
- Nachweis für beliebig gekrümmte Verläufe von Nahtübergängen bzw. Wurzeln
- Automatisierte Bildung von Lastallkombinationen
- Batch-Modus zur weiteren Automatisierung oder Variantenuntersuchungen
- Verfahren zur Korrektur der Spannungen parallel zur Naht
- Benutzerführung mit kontextsensitiver Hilfe

Weitere Informationen

Gefördert durch

  • Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation
  • digitales.hessen DISTR@L
Digitale Technologie
Analytische InformationssystemeApplikation
Anwendungsbereich
Industrie 4.0Wissenstransfer
Eingesetzte digitale Verfahren, Technik, Software und Methoden
AutomatisierungJavaFKM-RichtlinieEurocodeANSYSAbaqusHyperWorksIIW-Richtlinie
Förderprogramm
Distr@l - Digitale Produktinnovationen (FL 2A)
Fördersumme
360.578,00 €
Förderzeitraum
1. Nov. 2020 - 31. Okt. 2022
Status
abgeschlossen

Antragsteller

ihf Ingenieurgesellschaft mbH

Im Kohlruß 5
65835 Liederbach

zur Website

Ansprechpartner

Herr Prof. Dr. - Ing. Wolfgang Feickert

ihf Ingenieurgesellschaft mbH

Im Kohlruß 5
65835 Liederbach

06196-670710
mail@ihf-ffm.de